Filme über Flucht und Vertreibung der Deutschen am Ende und in der Folge des Zweiten Weltkrieges sind kein neuartiges Phänomen der Jahrtausendwende. Vielmehr prägten audiovisuelle Erzählungen den gesellschaftlichen Umgang mit diesem Thema bereits seit dem Zeitpunkt des Geschehens.
Meine Dissertationsstudie "Fluchtpunkt Film" erkundet die bisher unbekannte Filmgeschichte von Flucht und Vertreibung für den Zeitraum des geteilten Deutschlands nach 1945. Nicht nur die Filme selbst werden darin ausgewertet, sondern ebenso unveröffentlichtes Archivmaterial zu deren Produktions- und Rezeptionsgeschichte. Insgesamt weise ich nach, wie populäre Spiel- und Fernsehfilme die unterschiedlichen Diskurse in DDR und Bundesrepublik mitgestalteten und zur Integration der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in die Nachkriegsgesellschaften beitrugen. Bei allen Unterschieden zeigen sich dabei auch überraschende Ähnlichkeiten im filmischen Umgang mit dem Thema in beiden deutschen Staaten.
Die Arbeit ist am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Fach Neuere und Neueste Geschichte entstanden. Prof. Dr. Michael Schwartz und Prof. Dr. Thomas Großbölting betreuten das Projekt. Meine Promotion mit summa cum laude erfolgte im Herbst 2015. Der be.bra wissenschaft verlag veröffentlichte die Dissertation im Sommer 2017 als sechsten Band der von Prof. Dr. Stefan Creuzberger und Dr. Fred Mrotzek herausgegebenen Reihe "Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert". Das Buch wurde für den "Opus Primum"-Preis der Volkswagen Stiftung für die beste wissenschaftliche Nachwuchspublikation 2017 nominiert.
Den so erfolgreichen Abschluss dieses langen und für mich besonders wichtigen Projekts verdanke ich meinen wissenschaftlichen Lehrern, meinen finanziellen Förderern, vielen kundigen und hilfsbereiten Archivarinnen und Archivaren und Kolleginnen und Kollegen sowie dem Zuspruch in meinem Freundeskreis und meiner Familie. Vielen, vielen Dank!
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